Gebisslos-Skala F.R.A.

Wirkungsprinzip System 1: Druck auf den Hals.

Aufbau:
Auch wenn man nicht gleich an eine Zäumung denkt wenn man den Reitring, auch Halsring genannt, sieht, kann man dessen ungeachtet sehr wohl von einer Zäumung sprechen, da der Ring schließlich die einzige physische Kommunikationsverbindung zwischen Reiter und Pferd ist. F.R.A.® Reitringe orientieren sich vor allem an der praktischen Anwendung. Der Ring besteht aus einem rostfreien Stahlring, überzogen mit reiner, weicher Baumwolle und eine ausgeklügelte Knotenkonstruktion ermöglicht ein einfaches Verstellen.

Position:
Das Reiten mit einem Reitring ist eine Form von subtiler Kommunikation; der Reiter bestimmt, bewusst oder unbewusst, die Position des Reitringes.

Einfluß:
Reiten ohne irgendeine Form von physischer Kommunikation, also auch ohne Reitring, setzt selbstverständlich ein gewisses Maß an Erfahrung voraus. Mit Reitring hat ein erfahrener Reiter die Möglichkeit seinen Einfluß, den er mental, aus seinem Sitz heraus, und mittels sonstiger Körperhilfen ausübt, je nach Bedarf zu verstärken. Er kann beruhigt und ausgeglichen reiten, wissend, dass man in einer problematischen Situation doch noch etwas hat um einzugreifen, nämlich den Reitring. Vor allem in solchen Situationen werden Körperhilfen für Halten und Wenden, kombiniert und gekoppelt an den Reitring, besonders verstärkt. Dann erst spüren Sie, dass es sich bei einem Reitring sehr wohl um eine Aufzäumung handelt. Typisch beim Gebrauch eines Reitringes ist auch das optimale Unterscheidungsvermögen und den selbstverständlich sofortigen und vollständigen release beim Abzäumen des Ringes.

Eignung:
Ausschlaggebend ist hier die Erfahrung der Reiterin oder des Reiters. Für den erfahrenen Reiter/in ist der Reitring ein Instrument um seine Körperhilfen in jeder Situation ausgeglichen zu stabilisieren. Es gibt ihm/ihr die Möglichkeit eine sehr feine, subtile Kommunikation mit dem Pferd aufzubauen. Dem Gegenüber ist der Reitring ein ausgezeichnetes Hilfsmittel um die Körperhilfen des Reiters zu verstärken. Im allgemeinen gilt, dass man mit dem Reiten mit Reitring in einer relativ kleinen, geschlossenen oder umzäunten Umgebung beginnt, um dann von dort aus seine Erfahrungen zu machen. Auch ein weniger versierter Reiter/in wird diesen Umgang mit dem Pferd erfahren und vertiefen können, vorausgesetzt dass er/sie die Grundbedingung des geschlossenen Raumes am Anfang beachtet. Demzufolge hängt es sehr von der Einschätzung des Reiters (erfahren oder unerfahren) ab, welches Pferd in welcher Situation mit einem Reitring geritten werden kann. Dabei spielen Faktoren wie geschlossener oder offener Raum, bekannte oder unbekannte Umgebung und der Charakter des Pferdes eine wichtige Rolle.

Zum Schluß:
Reiten mit Reitring kann dem Reiter und Pferd ungeahnt viel Freude bereiten. Die Entstehung einer innigen, meist mentalen Verbindung macht diese Art des Reitens zu einer einzigartigen Erfahrung. Das Vertrauen welches zwischen Mensch und Tier entsteht, kann sich auf keine andere Weise entwickeln. Der Einklang, vor allem wenn der Reiter auch auf den Sattel verzichtet, entwickelt sich überaus schnell und gut, da es keine Beeinträchtigungen in Form von physischen Hindernissen gibt. Die Harmonie zwischen Pferd und Reiter kann sich optimal entfalten und schmelzen sozusagen zusammen zu einem gemeinsamen Schwerpunkt, anstelle von 2 einzelnen. Die dadurch entstandene Bewegungsfreiheit für Pferd und Reiter ermöglichen in relativ kurzer Zeit die Entwicklung eines besseren Gefühls beim Reiten in allen Disziplinen.


Wirkungsprinzip System 2:
Druck auf den Nasenrücken

Allgemeines:
Pferde reagieren von Natur aus reflexartig auf Druck auf ihre Nase. Jedes Pferd folgt einer Hilfe, die durch Druck auf den Nasenrücken ausgeübt wird. Eine entsprechend wirkende Zäumung ist der durchgehende steife Nasenriemen, der von den Indianern seit Jahrhunderten verwendet wird und als Bosal bekannt ist. Neben dem Bosal ist auch das Hackamore mit seiner Hebelwirkung ein bekannte, auf den Nasenrücken des Pferdes wirkende Zäumung.

Konstruktion: 
Eine Bosal-Zäumung besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: dem steifen Nasenriemen, der sich frei bis hinter das Kinn des Pferdes erstreckt, den Backen- und Genickstücken, an denen dieser aufgehängt ist, und aus einem durchgehenden Zügel, der mittels eines speziellen Knotens am Ende des Nasenriemens befestigt wird. Dieser aus einem Stück bestehende und ausgesprochen lange Zügel wird Mecate genannt. Der nach dem Verknoten überstehende Teil der Mecate, der nicht als Zügel gebraucht wird, wird einfach am Sattelhorn oder an der Hose des Reiters befestigt und kann ggf. als Führstrick verwendet werden. Der einzelne Nasenriemen ist das eigentliche Bosal. Zusammen mit der Mecate und den Backen- bzw. Genickstücken spricht man von der Bosal-Zäumung oder auch Bosal-Trense. Der Nasenriemen besteht oft aus geflochtenem Rindsleder, die Mecate aus Hanf oder Rosshaar und die Backen- /Genickstücke aus Leder. Die Materialien, die zur Fertigung dieser Zäumung verwendet werden, können sehr unterschiedlich sein.

Ein Hackamore wirkt indirekt über die Zügelhilfen mittels Hebelwirkung auf den Nasenrücken. Die Seitenteile werden an den Backenstücken der Trense eingeschnallt und der Nasen- und Kinnriemen bzw. die Kinnkette werden in einer Linie an den Seitenteilen befestigt. Je nach Ausführung der Seitenteile und ihrer Anzüge variiert die Zügelverbindung. Es ist die große Vielfalt an Seitenteilen und Anzügen, die es ermöglicht, eine individuelle Abstufung des gewünschten Drucks zu wählen. F.R.A. bietet eine sehr große Auswahl an kompletten Trensen und Nasenteilen mit oder ohne Anzüge. Neben verschiedenen Modellen aus Leder finden Sie bei uns auch eine Ausführung in Baumwolle.

Positionierung der Zäumung/Trense
Ein Bosal, wie auch der Nasenteil eines Hackamore, sollte auf dem festen Nasenrücken des Pferdes aufliegen, ebenso wie die Nasenriemen anderer gebissloser Trensen.

Wirkungsweise:
Was die Wirkung des Bosals (d.h. des durchgehenden steifen Nasenriemens selbst) anbelangt, so wird z. B. beim Nachgeben der Mecate rechts Druck auf die gesamte linke Seite des Nasenrückens ausgeübt, so dass dessen rechte Seite völlig frei bleibt. Das Bosal ermöglicht insofern eine sehr präzise und eindeutige seitliche Hilfengebung. Das Pferd gibt diesem einseitigen Druck nach und weicht nach rechts. Dies wird durch die zentrale Befestigung der Mecate an der Unterseite des starren, durchgehenden freien Nasenriemens erreicht. Es versteht sich von selbst, dass das Öffnen/Nachgeben der Mecate links den entgegengesetzten Effekt hat. Die Einwirkung des gegenüberliegenden Teils der Mecate auf den Hals im Rahmen der oben genannten Hilfe wird das Pferd zudem als Reiz empfinden, den es mit dem seitlich auf seinen Nasenrücken ausgeübten Druck kombiniert. Dieses Phänomen ermöglicht schließlich auch das „Neck Reining“, also das Reiten mit einhändiger Zügelführung, bei der das Pferd „über den Hals gesteuert“ wird. Aus dem beidseitigen Annehmen der Mecate resultiert eine ebenso eindeutige Hilfe, da der gleichmäßig auf beide Seiten des Nasenrückens einwirkende Druck von Seiten des Pferdes in Stoppsignale übersetzt wird. Sobald ein Nachgeben der Mecate erfolgt, wird das entsprechende Signal wieder aufgehoben und das Pferd in der Vorwärtsbewegung wieder freigegeben.

Beim Hackamore wird der rückwärts gerichtete Druck auf die Nase durch die Hebelwirkung beeinflusst. Durch das Annehmen der Zügel und die damit verbundene Winkelung der Anzüge des Hackamore ergibt sich gleichzeitig ein Druck nach unten am Kinn und im Nackenbereich des Pferdes. Der Reiter muss seine seitlichen Zügelhilfen bei dieser Art der Zäumung möglichst gleichmäßig und gut dosiert einsetzen, um den gewünschten Druck und damit die gewünschte Reaktion zu erreichen. Es versteht sich von selbst, dass der Grad des Drucks und der Übertragung von der Form und vom Typ der Hackamore-Anzüge und der Hand des Reiters abhängt.

Eignung:
Mit Hilfe der Bosal-Zäumung ist es möglich, eine verfeinerte, sehr klare Kommunikation mit dem Pferd aufzubauen. Das Bosal übermittelt sehr eindeutige Signale, sodass sich der erfahrene Reiter mit diesem gebisslosen Zaum in relativ kurzer Zeit wohlfühlen wird. Generell bietet das Bosal gute Einsatzmöglichkeiten bei empfindlichen Pferden und insbesondere beim Reiten junger Pferde. Bosal und Mecate wurden traditionell von den Indianern verwendet und sind spanischen Ursprungs.

Die Verwendung einer Hackamore-Trense, insbesondere von Hackamores mit langen Anzügen und somit einer großen Hebelwirkung, erfordert eine erfahrene Reiterhand. Letztlich wird nur der erfahrene Reiter in der Lage sein, seine Hilfen auf den Nasenrücken anhand der Reaktionen des Pferdes, die sich aus der gleichzeitigen Druckeinwirkung auf Kinn und Nackenbereich ergeben, richtig zu dosieren.

Wirkungsprinzip System 3: Druck auf die Nase und Wangen, direkte Zügelführung.

Aufbau:
Zum System 3 gehören abgesehen vom F.R.A.® sidepull auch diverse F.R.A.® Knotenhalfter.
Sidepull:
Der lederne Nasenriemen dieser simplen Zäumung endet an beiden Wangen an einem Ring an dem der Kehlriemen und das Backenstück befestigt wird. An einem zweiten Ring auf demselben Platz werden die Zügel befestigt, was eine feinere Zügelführung zur Folge hat. Zusätzlich verbindet ein kleiner Lederriemen diagonal den Nasenriemen und das Backenstück, das verhindert ein Verrutschen des Nasenriemes und gibt dem Reiter die Möglichkeit Druck auf die Wangen auszuüben.
Knotenhalfter:
Knotenhalfter gibt es in vielen Varianten und Ausführungen, die F.R.A.® nh Knotenhalfter charakterisieren sich durch eine Vielfalt an Größen in den Maßen 6,7 und 8 mm. Abgesehen von einer Basisvariante, der Babia in 3 Größen, gibt es die 6 mm Variante Capal in 5 Größen und eine 7 mm Ausführung Pablo in 3 Größen. Die beiden letzteren sind mit einem Nacken– und Nasenschutz aus Nubuk-Leder ausgestattet. Sie sind auf den professionellen Gebrauch ausgerichtet. Die richtige Größe ist bei einem Knotenhalfter von besonderer Wichtigkeit, das Halfter muß ohne allzu viel Spielraum, an den Kopf des Pferdes angelegt sein.

Position:
Wie bei allen gebisslosen Zäumungen gilt auch für den sidepull und für das Knotenhalfter, dass der Nasenriemen auf dem harten Teil des Nasenrücken liegen muss, ungefähr am Beginn des Nasenbeins. Der Kehlriemen der sidepull Variante darf gefühlsmäßig fest, jedoch auf gar keinen Fall zugeschnürt sein. Dadurch wird ein Verdrehen des Zaumes vorgebeugt.

Einfluß:
Sidepull: Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort sidepull „seitlich ziehen“. Das ist dann auch das Prinzip dieser Zäumung: das Nachgeben des Zügels entlang des Halses an der einen Seite bewirkt Druck auf die gegenüberliegenden Seite der Nase: das Pferd wendet. Durch Annehmen beider Zügel entsteht Druck auf die Nase. Wodurch das Pferd langsamer wird oder hält. Dies natürlich in Kombination mit übrigen Reithilfen. Das Zaumzeug eignet sich beim einfachen Longieren ausschließlich mit Hilfe einer Longierbrille. Die Longierbrille wird an den Ringen befestigt, an denen sich sonst die Zügel befinden. Beim Longieren mit Doppellonge oder sonstigen Hilfszügeln benutzen Sie dieselben Ringe (erhältlich Modelle sind F.R.A.® pardoes und F.R.A.® shango).
Knotenhalfter:
Im Großen und Ganzen gilt der oben beschriebene Einfluß auch für Knotenhalfter. Die tiefe, zentrale Befestigung der Zügel kommt dem unterscheidenden Vermögen der gegebenen Hilfen sehr zugunsten. Knotenhalfter eignen sich nicht zum Longieren. (erhältliche Modelle F.R.A.® babia, F.R.A.® pablo und F.R.A.® capal.

Eignung:
Der sidepull und die Knotenhalfter sind durch ihren direkten Einfluss sehr gute und einfache Zäumungen für sowohl Pferd und Reiter. Sie werden mit leichtem Zügelkontakt verwendet und sind ideal für empfindliche Pferde. Demzufolge eignet sich diese Zäumung besonders zum Einreiten junger Pferde und hoch im Blut stehende sensible Pferde. Auch „durchgerittene“ und „verdorbene“ Pferde mit Angst vor der Reiterhand können hierdurch korrigiert werden. Durch die Einfachheit der Zäumung ist sie auch für Anfänger leicht zu handhaben.
Zu guter Letzt ist diese Zäumung sehr geeignet zum (weitläufigen) Ausreiten und Wanderreiten.

Wirkungsprinzip System 4: Druck auf die Nase und Wangen, gekreuzte Zügelführung.

Aufbau:
Bei diesem System endet der Nasenriemen an beiden Seiten mit einem Ring an dem die Backenstücke und die beiden Kinnkreuzriemen befestigt sind. Diese Riemen kreuzen sich durch einen Ring, der wiederum mit einem kurzen Lederriemen an den Ringen des Nasenriemes befestigt ist. Demzufolge hängt die gesamte Kreuzung etwas tiefer als bei Kiefergekreuzten Zäumungen (siehe System 5). An den Endpunkten der Kreuzriemen werden die Zügel befestigt. Ansonsten ist die Ausführung sehr einfach gehalten; es gibt keinen Stirnriemen, Kehlriemen und keine Schnalle, welche normalerweise beim Nasenriemen anzutreffen ist. An der linken Seite befindet sich am Backenstück eine Schnalle, die Einzige, die nötig ist um die Größe des Zaums anzupassen. Haben Sie die Größe einmal festgestellt, brauchen Sie die Trense nur noch auf den Pferdekopf zu streifen, ein weiteres Befestigen ist unnötig.
Im Grunde genommen gilt für die Baumwolltrensen der F.R.A Serie aus System 4 das Gleiche, jedoch ist hier selbstverständlich nicht die Rede von Schnallen oder sonstige Beschreibungen in Bezug auf Leder.

Position:
Wie bei den meisten gebisslosen Zäumungen gilt auch für die Trensen aus System 4, daß der Nasenriemen auf dem harten Teil des Nasenrücken liegen muß, ungefähr am Beginn des Nasenbeins. Der besondere Aufbau der Trensen sorgt für einen zuverlässigen Halt ohne Verrutschen, weiteres Fixieren ist nicht notwendig.

Einfluss:
Die kinngekreuzten Riemen sorgen dafür, daß wenn Sie links oder rechts den Zügel annehmen, das Pferd auf der anderen Seite Druck an der Nase und Wange verspürt und demzufolge der Hand des Reiters folgt; Wendungen infolge von Druck. Gleichzeitiges Annehmen beider Zügel bieten Möglichkeiten zum Halten oder Tempowechsel. Dieses Annehmen des linken, rechten oder beider Zügel hat durch die indirekte Zügelführung immer ein bestimmtes Maß an Dosierung in sich, diese wiederum bestimmt das Ausmaß des Unterscheidenden Vermögens. Infolgedessen verläuft eine gewünschte Änderung der unterschiedlichen Signale flüssig. Selbstverständlich werden Zügelhilfen mit übrigen Hilfen unterstützt. Der Verbindungsriemen welcher den Zügelführungsring am Nasenriemen mit dem Backenstück verbindet sorgt für eine tiefe Position und eine freie Führung der gekreuzten Kinnriemen; dies ist sehr vorteilhaft für das release. Bei diesem Trensentyp müssen die gekreuzten Kinnriemen besonders gut gepflegt werden, die richtige Pflege sorgt für weiches Leder, wodurch ein bleibendes release versichert ist.
Diese Trense ist nicht zum Longieren an der einzelnen Longe geeignet, daher auch nicht zum Pessoa-Longieren. Für das Longieren an der Doppellonge werden die Zügel abgenommen und die Longe an den freikommenden Ringen befestigt.

Eignung:
Die Zäumung wird mit leichtem Zügelkontakt verwendet und eignet sich sehr für empfindliche Pferde.
Daher ist sie auch besonders geeignet zum Einreiten junger Pferde und hoch im Blut stehende empfindliche Pferde, in dieser Kategorie ist die Trense auch als Ausbildungstrense zu gebrauchen. Die Trense kann sowohl als Reittrense als auch als Führ halfter verwendet werden und bieten zudem völlige Maulfreiheit, was auf Ausritten sehr vorteilhaft sein kann.

Wirkungsprinzip System 5: Druck auf Nase, Hals und Wangen, gekreuzte Zügelführung bei Nacken und Kinn.

Aufbau:
Der Ledernasenriemen dieser Zäumungen, auf dem Markt oft bekannt unter dem „Cook-System“, hat an beiden Seiten gleich hinter den Backenstücken einen Ring, durch welche ein weicher Lederriemen unter dem Kinn, entlang dem Kiefer über den Nacken führt. An den Enden dieses Riemens werden die Zügel befestigt. An der linken Seite der Trense befindet sich eine Schnalle zum Verstellen des Backenstücks und eine Schnalle mit welcher die gekreuzten Riemen verbunden werden. Zum Schutz des Nackengebiets sind beide Riemen an dieser Stelle mit weichem Leder unterlegt. Die Riemen müssen durch die Gurtschlaufen dieser Unterlegung so verschoben werden, dass Sie an beiden Seiten gleich lang sind. Die Schnalle am Nasenriemen ist die Einzige die notwendig ist, um die Trense am Kopf des Tieres zu fixieren.

Position:
Wie bei den meisten gebisslosen Zäumungen gilt auch für diese Trensen, dass der Nasenriemen auf dem harten Teil des Nasenrückens liegen muss, ungefähr am Beginn des Nasenbeins. Der Nasenriemen darf gefühlsmäßig fest, jedoch auf gar keinen Fall zugeschnürt sein. Dadurch wird das Verdrehen des Zaumes verhindert. Die Backenstücke dieses Systems können sich etwas wölben.

Einfluss:
Bei der gekreuzten Zügelführung entsteht beim Annehmen des rechten Zügel Druck an der linken Seite des unteren Wangengebietes (Kiefer), und umgekehrt, entsprechend wendet das Pferd. Gleichzeitige Einwirkung auf beide Zügel gibt Druck auf die Nase, Nacken und den gesamten Pferdekopf, dadurch kann man das Pferd auffordern zu Halten oder das Tempo zu wechseln. Unterschiedlich starke Einwirkungen der verschiedenen Hilfen ziehen entsprechend unterschiedliches Empfinden der Signale nach sich. Für dieses System, bedeutet dies, dass der Grad der Klarheit abhängig ist von der Dosierung der eingesetzten Zügelhilfen.
Natürlich spielen auch die übrigen unterstützenden Hilfen eine große Rolle. Für das Nachgeben von Zügelhilfen müssen die Kreuzriemen immer gut gepflegt sein.
Diese Trense eignet sich auch zum Longieren, normal oder normal kombiniert mit Pessoa, jedoch ausschließlich mit Hilfe einer Longierbrille. Diese wird an den Ringen befestigt durch welche die Kinnriemen gleiten (die gekreuzten Kinnriemen werden dann nicht gebraucht, damit Sie jedoch nicht lose herunterhängen, können sie mit eingehakt werden). Für das Longieren an der Doppellonge verwenden Sie die Ringe der gekreuzten Kinnriemen.

Eignung:
Diese Zäumung eignet sich sowohl für empfindliche als auch weniger empfindliche Pferde in allen Disziplinen. Der fein dosierbare Einfluss durch den leichten Zügelkontakt macht es sehr geeignet für Dressur und gibt die Möglichkeit zum Reiten weniger sensibler Pferde. In dieser Kategorie ist die Trense auch als Fahrtrense zu gebrauchen. Sie eignet sich jedoch nicht als Halfter.